Sonntag, 25. September 2016

[Rezension] Sintflut von Gina Schulze

Titel: Sintflut
Autor: Gina Schulze
Genre: Krimi
Erscheinungsdatum: 07.2007
Seiten: 275
Verlag: Gmeiner Verlag
Format: Taschenbuch
ISBN-13: 978-3-89977-740-6
Originalpreis: 8,99€ (als ebook)

Kurzbeschreibung: 
Die ehemalige Polizistin Marlene Adler lebt mit ihrem Mann in Erlangen. Eines Tages bekommt sie einen Brief von ihrer Schwester Paula aus Rumänien: Die Archäologin hat auf einer Forschungsreise durch die Karpaten eine Sammlung alter Figuren entdeckt. Es sind die ältesten Artefakte, die je gefunden wurden, und sie erzählen die wahre Geschichte der Sintflut. Um die kostbaren Stücke vor Dieben und dem korrupten Staatsapparat zu schützen, ist Paula untergetaucht. Sie plant, die Figuren mit Marlenes Hilfe den Vereinten Nationen zu übergeben. Viele Gefahren und böse Überraschungen warten auf die beiden Frauen, doch die schlimmste von allen lauert zu Hause. 

Meinung:
Das Buch ist optisch recht unscheinbar. Das Cover passt zum Thema Archäologie, auch wenn es nicht sehr aussagekräftig ist. Die Kurzbeschreibung und Autorenvorstellung auf dem Buchrücken finde ich etwas unelegant hin gequetscht. Da ist noch viel freier Platz, warum also diese kleinen Buchstaben? Die Kurzbeschreibung verrät meiner Meinung nach viel zu viel. Zwei der Plotpunkte sind außerdem erst spät von Bedeutung, weswegen ich sogar sagen würde, dass die Kurzbeschreibung dezent spoilert. Ein großes Manko ist zudem, dass man das Buch mit den Händen richtig aufreißen muss, um lesen zu können. Auf Dauer fand ich das etwas anstrengend.

Die Handlung an sich ist ehrlich gesagt etwas dröge und so ganz konnte sie mich nicht fesseln. Zwar gibt es durchaus spannende Momente, aber die gingen irgendwie an mir vorbei. Am Anfang war ich eher verwirrt als alles andere, da der Plotstrang lange nicht deutlich hervortrat und ich nicht sicher war, in welche Richtung sich der Roman nun entwickelt, da die Protagonistin irgendwelche Reporter und Forscher abschüttelt und sich das über viele Seiten erstreckt, zumal später herauskommt, dass das irgendwie eh nicht viel gebracht hat. Die Auflösung der Geschichte war dann auch recht schnell klar, auch wenn die Protagonistin lange brauchte, um ebenfalls zu dem Schluss zu kommen. Im Grunde folgt fast jedes Detail, das in dem Buch genannt wird, einem Schlüssel-Schloss-Prinzip. Alles hängt irgendwie zusammen, was schon fast wieder zu schlüssig wirkt. Andererseits ist das natürlich auch gut überlegt. Die Details zu Erlangen fand ich schön, gerade weil man einen Wiedererkennungswert hatte, aber leider spielt die Handlung sich nicht lange in der mittelfränkischen Stadt ab. Die Idee hinter dem Roman ist eigentlich nicht schlecht, aber die Umsetzung ist irgendwie misslungen.

Marlene ist ein sehr eigensinniger Charakter, mit dem ich nur begrenzt etwas anfangen konnte. So ging es mir aber mit jedem der Charaktere, die alle etwas weltfremd wirken. Es ist nicht so, dass ich die Figuren gar nicht mochte, aber gerade ihre Dialoge und Handlungen waren für mich oft überhaupt nicht nachvollziehbar oder übertrieben dargestellt. Vor allem Marlenes Schwester ist mir ein absolutes Rätsel.

Der Schreibstil hat mir an diesem Buch fast noch am besten gefallen. Zu Anfang gab es ein paar Sätze, die dem Lektorat wohl durchgerutscht sind und teilweise völlig unverständlich sind, aber das hört nach dem ersten Kapitel auf. Generell ist der Schreibstil zwar nicht besonders raffiniert, aber besticht durch seine Umgangssprache und seine direkte Art.

Eigentlich hatte ich mich sehr darauf gefreut einen Roman zu lesen, der in Erlangen spielt, aber wenn man von diesem Detail absieht, ist der Roman leider eher enttäuschend. Zwar ist die Handlung durchaus raffiniert aufgebaut, aber man hätte bestimmt 100 Seiten raus kürzen können, ohne dass es dem Buch auch nur ansatzweise geschadet hätte oder aufgefallen wäre. Ich habe eigentlich nur dem Ende entgegen gefiebert und die ganze Zeit auf die Enthüllungen gewartet, die in der Kurzbeschreibung angekündigt werden. Die Idee mit der Sintflut-Geschichte finde ich eigentlich immer noch spannend, aber ich habe mir eine ganz andere Geschichte dazu versprochen.

Fazit: 
Dieser Krimi ist auf der Handlungsebene eine absolute Enttäuschung. Der Leser wird seitenlang in die Irre geführt. Die Charaktere haben zwar Persönlichkeit, sind aber nicht sympathisch und auch nicht sehr überzeugend.

Gesamt: 2/5

Inhalt: 2/5
Charaktere: 2/5
Lesespaß: 1/5
Schreibstil: 3/5

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