Freitag, 2. September 2016

[Rezension] Schwestern der Wahrheit von Susan Dennard

Titel: Schwestern der Wahrheit
Reihe: The Witchlands Series
Autor: Susan Dennard
Genre: Heroische Fantasy
Erscheinungsdatum: 22.08.2016
Seiten: 512
Verlag: Penhaligon
Format: Hardcover
ISBN-13: 978-3-7645-3134-8
Originalpreis: 19,99€

Kurzbeschreibung: 
Manche Menschen werden mit einer magischen Begabung geboren, die ihnen besondere Kräfte verleiht. Safiya kann Lüge von Wahrheit unterscheiden, ihre Freundin Iseult sieht Gedanken und Gefühle. Die beiden wollen frei sein und niemandem dienen. Als sie einen folgenschweren Fehler begehen und der Krieg immer näher rückt, müssen Safi und Iseult sich entscheiden, auf welcher Seite sie stehen. Doch die größte Gefahr trägt Safi in sich: Ihre Wahrmagie ist extrem selten und manche würden alles tun, um sie in ihre Gewalt zu bringen… 

Meinung: 
Das Cover dieses Romans ist wirklich bezaubernd schön, ein echter Hingucker. Auch innen ist das Buch schön gestaltet, denn hier gibt es vorne und hinten jeweils eine farbige Karte. Hier muss ich übrigens unbedingt auch mal wieder den angenehmen Satzspiegel anmerken. Schriftgröße und Rand wurden da echt gut gewählt, damit es nicht zu anstrengend wird und im Vergleich zu meinen letzten Büchern ist mir das hier besonders aufgefallen. Eine negative Anmerkung habe ich leider auch. Ich habe schon lange kein Buch mehr gelesen, das so viele Fehler beinhaltet, meistens irgendwelche Auslassungen von Buchstaben. Da könnte man noch einmal drüber schauen. Die Kurzbeschreibung macht neugierig und verspricht nicht zu viel und nicht zu wenig.

„Schwestern der Wahrheit“ erzählt eine Geschichte, die eine ganz andere Wendung nimmt als man anfangs vielleicht denkt und überrascht bis zum Ende. Es geht um die beiden Strangschwestern Safi und Iseult, die gemeinsam ein Leben aufbauen und frei sein wollen. Das ist aber gar nicht so leicht. Was man in diesem Buch geboten bekommt? Eine intensive Freundschaftsgeschichte, Action, die nicht nur von Männern dominiert wird und eine zarte Liebesgeschichte. Und außerdem ein interessantes Magiesystem, das leider nur sehr spärlich erläutert wird. Gerade am Anfang habe ich mir ein bisschen ins kalte Wasser geschubst gefühlt, denn vor allem die ersten Szenen werden quasi ohne jede Erklärung erzählt und der Leser muss sich selbst zusammenreimen, was eigentlich Sache ist. Vor allem Begriffe werden eigentlich so gut wie nie erklärt und man muss sie sich selbst erschließen. Dennoch ist das Buch gerade wegen diesen vielen Begriffen sehr authentisch und man taucht sofort in die Magislande ein. Man merkt sofort wie komplex die Handlung und die Welt sind und ich hege Hoffnung, dass der zweite Band vielleicht mehr Klarheit bringen wird. Je weiter man liest, desto besser wird das Buch und gerade das Ende strotzt vor genialen Wendungen und hat mir sehr gut gefallen. Außerdem gibt es wie erwähnt auch eine Liebesgeschichte, die zwar früh angekündigt, aber dafür sehr dezent und überwiegend glaubwürdig umgesetzt wird.

Die Charaktere waren für mich tatsächlich eine Geduldsprobe. Es gibt vier Perspektivträger: Safi, Iseult, Merik und Aeduan. Sie alle besitzen Magie. Safi und Iseult sind quasi die Protagonisten des Romans. Und gerade diese beiden haben mir Probleme bereitet, denn irgendwie fiel es mir anfangs schwer die beiden zu mögen. Das liegt an von allem an ihren Gedanken. Safi ist eine Kratzbürste, wobei ich mich für sie im Laufe des Buches tatsächlich erwärmen konnte. Iseult wiederum ist ein Charakter, den ich nur schwer verstehen konnte. Sie wirkt so unnahbar – was vielleicht auch ihrer Magie geschuldet ist, die das Ganze erklären könnte – und manchmal habe ich nicht verstanden, warum sie so an Safi hängt. Dennoch wurde die Freundschaft der beiden jungen Frauen sehr gut dargestellt. Dann gibt es noch Merik. Er ist der Prinz von Nubrevna und wird eher ungewollt in die Handlung verwickelt. Ihn mochte ich eigentlich sehr gern, auch wenn er manchmal etwas arg impulsiv handelt und ich seine Beziehung zu Kullen, seinem Strangbruder, nie ganz verstehen konnte. Die hätte besser ausgearbeitet werden können, aber das hätte den Roman vermutlich zu sehr aufgebauscht, zumal es nicht wichtig ist. Dennoch schade. Und dann gibt es noch Aeduan, der im Grunde, den Antagonisten verkörpert. Er macht Jagd auf Safi und je weiter das Buch voranschritt, desto mehr mochte ich ihn. Generell fand ich die Charaktere gut ausgearbeitet.

Aber manchmal sind mir die Dialoge etwas aufgestoßen, da sie an manchen Stellen etwas konstruiert wirkten. Ansonsten ist der Schreibstil manchmal etwas seltsam gehalten, aber das könnte vielleicht an der Übersetzung liegen. Es gab nämlich Momente, an denen ich die Wortwahl nicht ganz gelungen fand. Aber diese Momente überwogen zum Glück nicht und man liest sich wirklich sehr schnell durch diesen Roman. Mal abgesehen von dem Zungenbrecher „Nubrevna“ fand ich auch die meisten Begriffe ganz gut und hatte keine Probleme mit ihnen. Wobei ich mich immer noch frage, wie man Iseult ausspricht.

Beim Lesen hatte ich das Gefühl, ich rausche nur so durch das Buch durch. Zwar wurde ich manchmal etwas rausgerissen, aber es liest sich dennoch sehr packend und man will nicht mehr aufhören. Bevor ich das Buch beendet habe, wusste ich noch nicht, dass dies kein Einzelband bleibt und so war ich gegen Ende auch etwas überrascht, weil der Showdown sehr spät ansetzt, aber das mindert die Spannung nicht. Und auf einen zweiten Band freue ich mich tatsächlich auch sehr. Es hat mich zwar nicht besonders vom Hocker gehauen, aber war dennoch sehr gut und ich finde gerade die Umsetzung und Handlung an vielen Punkten echt schön.

Fazit: 
„Schwestern der Wahrheit“ bietet einen Roman, der eine große Prise Action, Fantasy, Freundschaft und Liebe bietet und hat auf jeden Fall das Zeug der Auftakt einer überdurchschnittlich guten Fantasyreihe zu werden. Gerade die Plottwists konnten mich sehr begeistern und obwohl das Buch einige Schwächen hat, konnte es mich trotzdem sehr begeistern.

Gesamt: 4/5

Inhalt: 5/5
Charaktere: 4/5
Lesespaß: 4/5
Schreibstil: 3/5

1 Kommentar:

Silke hat gesagt…

Huhu Diana,

da musste ich mal nachlesen, wie dir denn das Buch gefallen hat. :) Jetzt bin ich auf jeden Fall richtig gespannt darauf!

Aber bei einem kann ich schon zustimmen, es ist wirklich hübsch!

Liebe Grüße,
Silke

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