Donnerstag, 3. August 2017

[Kurzrezension] Das Schattencorps von Bernd Ohm

Titel: Das Schattencorps
Autor: Bernd Ohm
Genre: Spionageroman
Erscheinungsdatum: 13.06.2017
Seiten: 360
Verlag: ars vivendi
Format: Hardcover
 ISBN-13: 978-3-86913-764-3
Originalpreis: 20,00€

Kurzbeschreibung: 
Hans Barkhusen hat viel verloren: die Zukunft, die ihm im »Dritten Reich« offenstand, den Kampf gegen den Kommunismus, den Anschluss an das bürgerliche Leben. Nach dem Krieg von den Briten für eine geheime Kampftruppe angeworben, arbeitet er 1962 desillusioniert als Taucher und hofft darauf, das vom Atomkrieg bedrohte Europa zu verlassen. Als er für die Suche nach dem sagenumwobenen »Rommel-Schatz« angeheuert wird, glaubt er zunächst an einen schlechten Scherz. Aber dann taucht plötzlich sein alter Agentenführer auf, und Hans erhält einen neuen Auftrag, der ihn von Hamburger Hafenkais und einsamen Heideforsten in die Sonne Italiens führt, wo die Jagd nach dem Schatz im Dickicht der Geheimdienstintrigen und internationalen Verschwörungen immer rasanter wird, bis schließlich der Friede der Welt selbst auf dem Spiel steht … 

Meinung: 
Ich muss ja zugeben, dass mich die Thematik, die auch in diesem Buch teilweise aufgegriffen wird, noch nie sonderlich begeistern konnte. Dennoch klang der Klappentext an und für sich ganz interessant. Gerade meine Generation kann sich ja trotzdem nur schwer vorstellen wie die Zeiten nach dem Weltkrieg für die Menschen waren, gerade für diejenigen, die einen nationalsozialistischen Hintergrund hatten. Der Einstieg ins Buch gestaltete sich trotzdem als sehr mühselig. Es dauert ein bisschen bis man endlich die Zusammenhänge erkennt und weiß, worum es geht. Dadurch blieb der Unterhaltungsfaktor leider ziemlich auf der Strecke. Die Handlung an sich ist typisch verschleiert und komplex. Viele verschiedene Plotstränge werden hier ineinander verflochten. Trotzdem kann man sich zusammenreimen, wer hinter den Verschwörungen am Ende steckt. Das war dann doch etwas zu offensichtlich gelöst. Der Protagonist Hans ist ehrlich gesagt nicht sehr sympathisch, vielleicht soll er es auch gar nicht sein. Sein Charakter ist jedenfalls sehr wechselhaft und man kann ihn kaum greifen. In dem Zusammenhang war auch seine Beziehung zu seiner On-/Off-Flamme Eva unglaubwürdig. Man kann die beiden leider nicht richtig ernst nehmen, was vor allem an der Darstellung durch Hans liegt. Generell springt die Handlung an manchen Stellen sehr seltsam. Das Beste am Buch war der Schreibstil, denn der ist wirklich gelungen. Ohm schafft es sehr gut, den Eindruck der verschiedenen Handlungsorte einzufangen und zu vermitteln. Insgesamt konnte mich der Roman dennoch nicht beeindrucken. Zwar ist der Einblick in die Thematik ganz interessant, aber das Buch konnte mich nach dem Lesen nicht längerfristig reizen.

Fazit: 
„Das Schattencorps“ ist ein sehr komplexer und raffinierter Spionageroman, der allerdings kein wirklich sympathisches Repertoire an Charakteren zeigt. Im Gegenteil lassen diese einen nahezu kalt.

Inhalt: 3/5
Charaktere: 3/5
Lesespaß: 2/5
Schreibstil: 4/5

Gesamt:

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